In der schnellen Welt von heute, in der Hektik und Stress allgegenwärtig sind, können wir von unseren Hunden eine Menge lernen. Denn Hunde leben im Moment und sind oft wesentlich weniger gestresst als wir. Leider gilt das nicht für alle Hunde, viele von ihnen sind ebenfalls gestresst und oftmals überwältigt von all den Sinneseindrücken, die die Welt bereit hält. Stell dir vor, dein Hund hätte eine Superkraft, die es ihm ermöglicht, einfach mal stehen zu bleiben, hinzuschauen und im Moment zu verweilen. Was wäre, wenn auch wir Menschen uns von dieser Fähigkeit eine Scheibe abschneiden könnten? In diesem Blogbeitrag geht es um das wunderbare Prinzip des "Einfach mal Zuschauens" und wie es deinem Hund helfen kann, zur inneren Ruhe zu kommen.
1. Das magische Wort: "Zuschauen"
Wir alle kennen das Gefühl von Überlastung und Stress. Manchmal brauchen wir nichts weiter als einen Moment der Stille. Hier kommt die Superkraft des "Einfach mal Zuschauens" ins Spiel. Dieses einfache Konzept bedeutet, dass wir uns Zeit nehmen, bewusst innehaltend, und einfach mal unserer Umgebung Aufmerksamkeit schenken.
2. Vierbeinige Zen-Meister: Hunde als Vorbild
Hunde sind Meister der Achtsamkeit. Beobachte deinen Hund einmal, wenn er im Park steht und einfach die Welt um sich herum betrachtet. Seine Ohren bewegen sich, die Nase nimmt Düfte auf, und die Augen verfolgen interessante Bewegungen. Durch das bewusste Beobachten verbinden sie sich mit ihrer Umgebung und finden so eine natürliche Form der Ruhe. Hunde können diese Ruhe lernen. Die Basis dafür bilden Übungen, die ganz bewusst dazu beitragen, dass dein Hund runterfährt.
3. Bewusstes Herunterfahren: Die Kunst der Entschleunigung
In unserer hektischen Welt ist es eine Kunst, bewusst herunterzufahren. Wenn dein Hund nicht gut zur Ruhe kommen kann, kann das Prinzip der Stimmungsübertragung helfen. Das bedeutet, dass sich deine Stimmung auf deinen Hund überträgt. Sicherlich hast du das schon in anderen Zusammenhängen erlebt, zum Beispiel wenn du aus irgendeinem Grund besonders fröhlich warst, war dein Hund sicherlich als Erster da, um mit dir zu "feiern". Indem Du dir Zeit nimmst, die Welt um dich herum zu betrachten, kannst du für Ruhe sorgen. Versuche, dieses Prinzip auf deinen zu übertragen. Nimm dir bewusst Zeit, um dich hinzusetzen, tief durchzuatmen und einfach mal zuzuschauen. Es ist erstaunlich, wie beruhigend das sein kann und wir schnell Hunde anfangen uns zu kopieren!
4. Dosiertes Vorgehen
Der Moment des gemeinsamen Zuschauens ist ein Geschenk. Allerdings nur dann wenn du mit Gelinggarantie arbeitest. in diesem Kontext bedeutet das, so viel Abstand zu all den Interessanten Dingen zu nehmen wir möglich und deinem Hund die Möglichkeit zu geben, auf Abstand zu lernen, wie er ruhig bleiben kann. Behutsam kann man den Abstand dann verringern. Kleine Schritte sind hier die Grundlage für ein erfolgreiches Ruhetraining. Natürlich ist es verlockend gleich viel näher ran zugehen an die Dinge an denen man ja arbeiten will. Aber was im Kleinen und ohne viel Ablenkung bzw. mit Ablenkung in der Ferne nicht klappt, wird nicht besser klappen, wenn man näher ran geht. Frust für beide Seiten ist dann vorprogrammiert.
5. Impulskontrolle muss gelernt werden
Immer dann, wenn dein Hund zur Ruhe kommt, obwohl er eigentlich gerade liebe etwas Anderes tun würde ist Impulskontrolle im Spiel. Dein Hund kontrolliert den Impuls etwas zu tun. Wenn er das was er gerne tun würde gar nicht tun kann, erfährt dein Hund Frust. Frust ist nichts schlimmes und kommt in unserem Alltag für unsere Hunde ständig vor. Trotzdem müssen Hunde lernen mit ihren Impulsen und dem Frust umzugehen. Trainiere daher sehr kleinschrittig für kurze Zeiten und beende das Training immer dann, wenn es am besten läuft. Wichtig ist auch das Training immer positiv für deinen Hund zu beenden! Wusstest Du, dass man Impulskontrolle nicht übertragen kann, sie also immer an genau dem Reiz neu aufgebaut werden muss, an dem man Impulskontrolle nutzen möchte? Es ist wichtig das zu wissen, um zu verstehen, warum dein Hund nach einer Weile ruhig sitzen bleiben kann, wenn Jogger vorbei laufen, Radfahrer ihn aber vielleicht noch aus der Ruhe bringen.
6. Achtsamkeit im Alltag: Übungen für Mensch und Hund
Integriere kleine Achtsamkeitsübungen in deinen Alltag und den deines Hundes. Bei einem Spaziergang könnt ihr gemeinsam stehen bleiben, die Natur beobachten und den Moment genießen. Diese kleinen Pausen wirken Wunder für die innere Ruhe. Beachte dabei unbedignt, dass auch die Ruheübungen anstrengend für deinen Hund sind und definitiv als Auslastung zählen. Die Übungen sollten daher nicht zu lang gestaltet sein und du solltest deinem Hund ganz viele Pausen während der Übungen gönnen. Eine Ruhe Einheit in der ihr einfach nur Zuschaut kann einen Spaziergang ersetzen. (Natürlich nicht regelmäßig aber insbesondere bei sehr aufgeregten Hunden kann weniger oft mehr sein, wenn es um Beschäftigung und Auslastung geht.)
7. Warum Ruhe wichtig ist? Hunde, die nicht zur Ruhe kommen empfinden Stress. Stress kann positiv und negativ belegt sein (mehr dazu in unserem Blogartikel zum Thema Stress bei Hunden. Stress kann nicht nur uns Menschen, sondern auch unsere vierbeinigen Freunde erheblich beeinflussen. Hunde können unter verschiedenen Umständen Stress erfahren, und es ist wichtig, die Anzeichen zu erkennen und Strategien zu entwickeln, um ihnen zu helfen. Wenn Stress zu lange ignoriert wird, können erhebliche gesundheitliche Schäden die Folge sein. Daher sollte Ruhe eine der wichtigsten Trainingsziele für deinen Hund sein. Insbesondere bei Welpen sollte dieser Grundstein unbedingt in den ersten Wochen gelegt werden.
"Einfach mal Zuschauen" mag simpel klingen, aber in dieser Einfachheit liegt oft die größte Kraft. Fahre gemeinsam mit deinem Hund bewusst herunter, in einer Zeit voller Lärm und Eile kann diese einfache Praxis zu einem wertvollen Werkzeug werden, um innere Ruhe zu finden. Also, schnapp dir deinen pelzigen Zen-Meister und schaut gemeinsam einfach mal zu.
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