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Zahnwechsel und Zahngesundheit bei Hunden

Autorenbild: CaroCaro

Der Zahnwechsel ist eine essenzielle Entwicklungsphase im Leben eines Hundes. In diesem Zeitraum ersetzt das bleibende Gebiss die Milchzähne, wodurch physiologische Veränderungen und potenzielle Beschwerden auftreten können. Eine gezielte Zahnpflege kann helfen, spätere Zahnprobleme zu verhindern. In diesem Artikel betrachten wir die biologischen Prozesse des Zahnwechsels, mögliche Komplikationen und wissenschaftlich fundierte Methoden zur Unterstützung der Zahngesundheit.

Der Zahnwechsel beim Hund – Ein biologischer Überblick

Zeitpunkt und Ablauf

Der Zahnwechsel beginnt meist zwischen der 12. und 16. Lebenswoche und dauert in der Regel bis zum siebten Lebensmonat an. Die genaue Dauer variiert je nach genetischer Disposition und Rasse.

Hunde verfügen über ein Milchgebiss mit 28 Zähnen, das im Laufe der Zeit durch das bleibende Gebiss mit 42 Zähnen ersetzt wird. Die Reihenfolge des Zahnwechsels folgt einem typischen Muster:

  • 3.–5. Monat: Ersetzen der Schneidezähne

  • 4.–6. Monat: Wechsel der Eckzähne

  • 4.–7. Monat: Austausch der Prämolaren

  • 5.–7. Monat: Durchbruch der Molaren

Während dieser Phase kann vermehrtes Kauen beobachtet werden, was auf das Bedürfnis zurückzuführen ist, den Zahnfleischdruck zu lindern.


Unterschiede zwischen Rassen

Kleine Hunderassen weisen häufiger persistierende Milchzähne auf, während größere Rassen tendenziell weniger Probleme beim Zahnwechsel haben. Dies könnte mit Unterschieden in der Wachstumsrate und der Schädelstruktur zusammenhängen.


Typische Probleme während des Zahnwechsels und Tipps für Hundehalter

Persistierende Milchzähne

Einige Milchzähne fallen nicht aus, obwohl die bleibenden Zähne bereits durchbrechen. Dies kann zu Fehlstellungen, Zahnüberlappungen oder Entzündungen führen. In diesen Fällen ist oft ein tierärztlicher Eingriff erforderlich.


Intensives Kauen und Unruhe

Das Wachstum der neuen Zähne kann zu Zahnfleischreizungen und Juckreiz führen. Spezielle Kauspielzeuge oder gekühlte Beißringe oder Kongs können helfen, diese Beschwerden zu lindern.


Erhöhte Speichelproduktion und Zahnfleischbluten

Leichte Blutungen beim Zahnwechsel sind physiologisch normal. Starke oder anhaltende Blutungen können jedoch ein Hinweis auf entzündliche Prozesse oder Infektionen sein und sollten tierärztlich abgeklärt werden.


Tipps für Hundehalter während des Zahnwechsels

  • Biete deinem Hund weiche, aber widerstandsfähige Kauspielzeuge an, um das Zahnfleisch zu massieren.

  • Gekühlte Beißringe oder gefrorene Karotten können helfen, Schmerzen zu lindern.

  • Vermeide übermäßig harte Kauartikel, die Zähne beschädigen könnten.

  • Kontrolliere regelmäßig das Gebiss deines Hundes und suche bei Problemen den Tierarzt auf.

  • Füttere weicheres Futter, wenn der Hund aufgrund empfindlicher Zähne schlecht frisst.

  • Sorge dafür, dass dein Hund ausreichend Möglichkeiten zum Kauen hat, so dass deine Möbel etc. verschont bleiben!


Bedeutung der Zahngesundheit für Hunde

Häufige Zahnerkrankungen

Unzureichende Zahnpflege kann langfristig zu verschiedenen Erkrankungen führen:

  • Zahnstein: Kalzifizierte Plaque, die entzündliche Prozesse im Zahnfleisch auslösen kann.

  • Parodontitis: Eine fortschreitende Entzündung des Zahnhalteapparates, die unbehandelt zu Zahnverlust führen kann.

  • Karies: Bei Hunden selten, jedoch durch kohlenhydratreiche Ernährung begünstigt.

  • Zahnfrakturen: Häufig durch übermäßig harte Kauartikel oder Unfälle verursacht.


Zahnpflege für Hunde – Was Hundehalter tun können

Tägliches Zähneputzen

Regelmäßiges Putzen mit einer speziell für Hunde entwickelten Zahnpasta ist die effektivste Präventionsmaßnahme gegen Plaque und Zahnstein.


Zahnfreundliche Kauartikel und Spielzeuge

Kauartikel wie getrocknete Rinderhaut, Karotten oder spezielle Zahnpflege-Kauknochen tragen zur mechanischen Entfernung von Zahnbelag bei.


Einsatz von Enzym-Zahnpflegeprodukten

Enzymatische Zahnpflege-Gele und Futterzusätze helfen, Plaquebildung zu reduzieren und das Bakterienwachstum zu hemmen.


Regelmäßige tierärztliche Kontrollen

Ein jährlicher Zahncheck beim Tierarzt ermöglicht die Früherkennung und Behandlung von Zahnerkrankungen.


Professionelle Zahnreinigung

Falls bereits Zahnstein vorhanden ist, kann eine tierärztliche Zahnreinigung notwendig sein. Diese erfolgt meist unter Sedierung oder Narkose.


Zahngesundheit im Alter – Worauf Hundehalter achten sollten

Mit zunehmendem Alter kann sich die Zahngesundheit von Hunden verschlechtern. Zahnstein, Entzündungen und Zahnverlust treten häufiger auf. Ältere Hunde sind zudem anfälliger für Zahnerkrankungen, die das Fressverhalten und die allgemeine Gesundheit beeinflussen können.


Tipps für die Zahnpflege bei älteren Hunden

  • Regelmäßige Zahnarztbesuche: Mindestens ein bis zwei Mal pro Jahr sollte das Gebiss tierärztlich kontrolliert werden.

  • Weicheres Futter anbieten: Ältere Hunde mit Zahnproblemen profitieren von feuchtem oder weichem Futter.

  • Sanfte Zahnpflege: Falls Zähneputzen nicht möglich ist, können spezielle Zahnpflege-Gele oder Zahnsprays helfen.

  • Sorgfältige Kontrolle des Zahnfleischs: Rötungen oder Schwellungen können auf Entzündungen hinweisen.

  • Kauspielzeuge anpassen: Zu harte Kauknochen können beschädigte Zähne weiter belasten.


Fazit: Die Wichtigkeit der Zahngesundheit nicht unterschätzen

Der Zahnwechsel stellt eine essenzielle Phase im Leben eines Hundes dar und erfordert eine gezielte Unterstützung durch den Halter. Mit geeigneten Maßnahmen wie Kauspielzeugen und regelmäßiger Zahnpflege lassen sich Beschwerden minimieren und die Zahngesundheit langfristig sichern.

Zahnprobleme beeinflussen nicht nur die orale, sondern auch die allgemeine Gesundheit des Hundes. Durch präventive Pflege und tierärztliche Kontrollen kann das Risiko für schwere Zahn- und Allgemeinerkrankungen deutlich reduziert werden. Ein gesunder Hund mit gepflegten Zähnen profitiert von einer höheren Lebensqualität und einem längeren, beschwerdefreien Leben.

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